Freitag, 10. Juli 2015

Paris Tagebuch 1 - Montmartre, Palais Royal, Louvre


Paris - die Stadt der Liebe, der Mode, der Kultur. Es ranken sich Geschichten und Mythen um die französische Hauptstadt, es wird geschwärmt, geträumt und geliebt. Und ja, all dem muss ich zustimmen. Meine erste Reise in die Stadt bestätigt allerlei Klischees, sie ist groß und laut und schön, und vor allem: sie lebt.  




Die Kamera begleitete mich täglich auf der Reise und ich muss zugeben, dass man sich durch die schiere Anzahl an schönen Fassaden, Brücken und Parks leicht erschlagen und das Auge lieber einfach nur ruhen lässt. In unseren digitalen Welt, in der ein Bild gleich ein Like gleich ein Follower sein kann, vergisst man das bloße Betrachten zusehends. Zuerst nehme euch nun mit zur Sacré-Coeur de Montmartre.


Der erste Eindruck ist wenig romantisch, ich drücke mich durch eine enge Gasse, die links und rechts von zahlreichen Souvenirsläden gesäumt ist. Touristen, Verkäufer, die Hitze - all das bedrängt mich und ich denke: Das soll Paris sein? Doch dann tauchen die Kuppeln der Basilika auf, die Treppen schlängeln sich am Hang entlang, Szenen aus dem Film " Die fabelhafte Welt der Amelié" werden wach und irgendwann stehe ich oben und blicke über die Stadt. Ja, hier ist es - Paris, hallo, es freut mich, dich kennenzulernen - du gefällst. Der Wind erinnert aber eher an die Nordsee und so suche ich Schutz im umliegenden Viertel.


Die plötzliche Ruhe haut mich fast um, zuvor der große Touristentrubel und in den Gassen dahinter lässt sich kaum ein Mensch blicken. Wir wandeln durch die Straßen, erfreuen uns an den historischen Fassaden und den hübschen Geschäften. Unser Weg führt uns zum Cimetière de Montmartre, dem ältesten Friedhof Paris'. Dort empfängt uns eine beinahe surreale Stimmung: Über die Brücke rattert der Stadtverkehr, darunter liegen die prachtvollen Gräber, die von neugierigen Touristen samt Kameras bestaunt werden.


Der Tag endet mit Rotwein, selbst gekochter Pasta, müden Beinen und glücklichen Gesichtern im Airbnb-Apartment, doch dazu an anderer Stelle mehr. Am nächsten Morgen fahren wir zum Arc de Triomphe und beginnen anschließend unsere Tour durch die wunderschönen Pariser Kaufhäuser Printemps und Galerie Lafayette.



Hier bleiben wirklich keine Wünsche offen, wir schnuppern uns durch die Parfüm-Abteilung, "sprechen" mit französischen adretten Verkäufern, verlieben uns in "Acquva di Sale" und "Vanitas", das wir fortwährend auf Papierstreifen in unseren Taschen durch die Gegend tragen und verdeckt immer wieder daran duften. Die Dachterrasse der Galerie Lafayette bietet einen wunderschöne Aussicht auf die Stadt, und ja, ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ein albernes Touristenfoto zu schießen - wozu ist man schließlich Tourist? 


Auch die historischen Einkaufsgalerien wie die Rue Vivienne sollte man sich keineswegs entgehen lassen: Da wir zuvor bereits gebummelt hatten, waren die Läden schon geschlossen und wir konnten nur noch Blicke durch die hübschen Schaufenster erhaschen.




Im Palais Royal genießen wir die Sonne, knipsen Fotos, beobachten eine standesamtliche Trauung und laufen weiter zum zweitberühmtesten Wahrzeichen von Paris, der gläsernen Eingangspyramide des Louvre. Auch hier treffen wir auf viele Touristen, noch mehr Selfie-Sticks und Selfie-Versuchen samt lustiger Posen. Am Trubel vorbei geht es in Richtung Seine und mein erster Blick auf den Fluss: Im Hintergrund zeigen sich bereits die Türme der Notre-Dame, vorne schippert ein Ausflugsschiff vorbei - ein Spaß, den wir uns zwei Tage später auch gönnen werden. Und so geht langsam die Sonne unter und der Abend endet wie zuvor mit einem oder auch zwei Gläsern Wein.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen