Von Hochzeiten, Freudentränen und Seifenblasen

Von einer angeblichen Abkehr von der Ehe ist gerade wenig zu spüren, im Freundes- und Bekanntenkreis wird munter geheiratet, zelebriert und gefeiert. Eine Hochzeit ist heute nicht einfach nur eine Hochzeit, sondern ein Event, das von morgens bis nachts detailliert geplant wird. Blogs, Pinterest und Zeitschriften liefern Inspirationen und Tipps, und vor allem die US-Amerikaner zeigen bestens, wie sie funktioniert: the perfect wedding. So kann es schwer fallen, das Eigentliche – die Liebe zwischen zwei Menschen – im Auge zu behalten und in der ganzen Planerei nicht untergehen zu lassen. Als Trauzeugin durfte ich selbst hautnah erleben, wie viel Aufwand, aber auch Spaß hinter all dem stecken kann und zeige euch heute ein paar Kleinigkeiten, die Gäste und Brautpaar erfreuen.

An der Blumendekoration war ich selbst nicht beteiligt, die wunderschönen Gestecke, ja Kunstwerke will ich euch aber keineswegs vorenthalten. Das Farbthema der Hochzeit changierte zwischen verschiedenen Beerentönen und wurde passend umgesetzt: elegante Rosen kombiniert mit wilden Kräutern, Brombeeren und zarten Gräsern. Kränze, Gestecke und das Highlight des Tages - der Brautstrauß - waren im gleichen Design und entlockten Brautpaar und Gästen bewundernde Worte.

Seifenblasen-Sets lassen sich einfach online bestellen - je nach Wunsch mit Herz-, Schmetterlings- oder Tortendeckel - und machen die Minuten nach der Standesamt- oder Kirchenzeremonie noch schöner. Kinder tollen herum und pusten die Blasen in die Luft, der Fotograf schießt wunderschöne Fotos und die Gäste nehmen ein Andenken mit. Um jedes Röhrchen habe ich noch eine Schleife gebunden, die farblich zum Gesamtkonzept passte und dem Ganzen eine persönliche Note verlieh.

Die kleinen Herzanstecker aus Holz wurde von vielen fleißigen Helfern gebastelt und am Tage der Hochzeit an jeden Gast verteilt. Eine Geste, die allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, die Gesellschaft eint und zudem kleine Geldspenden für das Brautpaar eintreibt.

Das Gastgeschenk war hier zugleich die Platzkarte und versüßt den Hochzeitsgästen als Holundersirup auch zuhause noch Cocktails oder Wasser. Braut wie Brautmutter sammelten und kochten alles selbst, füllten ab und verzierten die Fläschchen mit den Namen der Gäste. Diesem Bastelwahn habe ich mich auch hingegeben und die "Freudentränen" (siehe Titelbild) für die Kirche entworfen. In jedem Tütchen steckt ein Papiertaschentuch, das Tränen trocknet und gerne als Erinnerung mitgenommen wird. Inspiration holte ich mir bei Fräulein K, änderte es ein wenig ab und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden - wie ich hörte, auch das Brautpaar selbst.

Als Trauzeugin hat es mich unglaublich gefreut, bei Deko und Ablauf mitsprechen zu können und meine Kreativität wie Ideen einzubringen. Im Alltag gehe ich anderen Dingen nach und merke erst in solchen Momenten, wie ich in Basteleien regelrecht versinken kann. Unbezahlbar sind Lächeln und Freude, die diese Kleinigkeiten bei Brautpaar und Gästen bewirken - dafür lohnt sich jede nächtliche Minute!