Freitag, 20. März 2015

Berlin-Tagebuch Teil 2


Nachdem ich mich die ersten Tage hauptsächlich in der Stadt, in Museen und Shoppingcentern herumgetrieben habe, ging es am Wochenende in die Natur und an die frische Luft - zum Glück spielte das Wetter auch endlich mit und die Sonne ließ sich hier und da blicken. Der Berliner Tierpark - nicht zu verwechseln mit dem Zoo Berlin, der im Westen der Stadt liegt - ist der größte Landschaftstiergarten Europas und lädt auf seinem riesigen Areal zu einem ausgedehnten Spaziergang ein.




Tierpark Berlin
Ursprünglich liegt das Gelände im Schlosspark Friedrichsfelde - in den 50er Jahren begann man mit der Aufforstung und dem Einzug der ersten Tiere. Dieses Erbe erkennt man heute noch an den Kanälen, Alleen und nicht zuletzt natürlich am Schloss Friedrichsfelde. Und doch braucht man sich nur umzudrehen und erblickt Hochhäuser aus dem Stadtviertel Lichtenberg. Diese Verbindung zwischen Urbanität und Natur erlebe ich in Berlin immer wieder. In München ist diese Grenze kaum spürbar: Natürlich gibt es auch im Zentrum Gewusel, Touristen und Hektik, aber das Großstadtgefühl bleibt aus - nur ein paar Schritte und man ist im nächsten Viertel, nur ein Gang in den Biergarten und alles fühlt sich heimelig und wohlig an - die Weite und Höhe fehlt und genau deswegen liebe ich München.



Berlin umfasst gänzlich andere Dimensionen, was mir nicht zuletzt in der S-Bahn auffällt: Man fährt und fährt und fährt und nach 30min befindet man sich immer noch in der Innenstadt - in München wären wir schon längst im Umland und sähen die ersten Kühe sowie grüne Wiesen. Berlin ist wohl wie keine andere deutsche Stadt von seiner Historie geprägt und der geschichtsträchtige Atem der Gebäude nimmt einem selbst manchmal die Luft - die Konfrontation mit der deutschen und damit eigenen Geschichte steht mir immer wieder vor Augen.

U-Bahnhof Tierpark



Einen klassischen Sonntagsspaziergang gab es vor meiner Abreise im Wuhletal. Hinein in die S-Bahn und nach zwei Stationen wird man in dieses Naturidyll ausgespuckt, das den Ausblick auf den Fernsehturm (im Bild miniminiminiklein) und umliegende Wohngebiete freigibt. Der Frühling war endlich zu spüren, und mit dieser Riesenportion Freude fiel der Abschied nur halb so schwer - denn ich komme wieder!



Wuhletal

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