Sonntag, 16. März 2014

Zu Gast im Shopping-Center "Chanel"


Selten berichte ich von den großen Modeschauen in Paris, London oder Mailand - das können andere, die direkt vor Ort sind, viel besser. Doch bei der READY-TO-WEAR CHANEL SHOW für die Herbst/Winter-Saison 2014/2015 kann ich mich einfach nicht zurückhalten, denn Karl der Große hat mal wieder Fantastisches zustande gebracht. Regelmäßig übertrifft er sich mit aufwendigen Locations und Dekorationen, die immer unter einem bestimmten Motto stehen. Bei der jüngsten Show in Paris war es also der Supermarkt. "Wie, ein Supermarkt?" mag man im ersten Moment denken und auch im zweiten Moment kann man sich kaum aus der Schockstarre lösen. DIE Marke schlechthin, bei der jede Frau geradezu ausflippt, sei es nur der Nagellack "Rouge Noir" oder die von allen geliebte Chanel 2.55, diese Marke präsentiert in einem Supermarkt?! Jawohl und das mag sogar seine bisher beste Idee gewesen sein: Die Chanel-Kundin betritt selbst sicher nur äußerst selten einen Supermarkt, hier wird sie jedoch mit dem Konsumwahn und Markenhype der Modewelt selbst konfrontiert. Sie kann ihm gar nicht entfliehen, das begehrte Stück - die Chanel-Jacke - wandelt durch die Reihen eines Supermarktes. Lagerfeld holt das Profane in die eigentlich so heilige und luxuriöse Modelwelt, verpackt seine Kollektion in einer großen Portion Ironie und Witz und lässt die 90er auch in Moves und Musik aufleben. Natürlich befeuert diese Szenenbild den Hype um Chanel nur noch mehr: Man will alles haben, sofort, unbedingt und am besten noch viel mehr! Vor so viel Genie kann ich mich nur verbeugen. Bei Alfons Kaiser von der FAZ gibt es noch mehr spannende Details und eine ausführliche Kritik!

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