Mittwoch, 6. November 2013

Meine Lissabon-Tipps


Was lange währt, wird endlich gut. Heute muss mir ein Sprichwort helfen, denn meine Reise nach Lissabon liegt mittlerweile schon fast zwei Monate zurück und noch immer habe ich euch meine versprochenen Tipps vorenthalten. Nun ist es aber endlich soweit und ich lege direkt los.




Wie erkunde ich Lissabon am besten?


Die klassische Antwort ist hier natürlich: zu Fuß. Hinter jeder Ecke verbirgt sich etwas Neues und die vielen Treppen wie kleinen Gassen ähneln einem Abenteuerspielplatz. Wie wir aber bereits bei der Anreise feststellen mussten, hält Lissabon viele und vor allem steile Hügel bereit und nicht immer wollen die Beine das nach einem langen Tag mitmachen. Zum Glück gibt es in der Stadt aber sehr charmante Möglichkeiten, auch ein wenig bequemer voranzukommen. Zum einen gibt es elevadores, die keine Aufzüge im klassischen Sinne sind, sondern vielmehr die untere Stadtebene mit der oberen verbinden und kleinen Waggons gleichen. Ein wenig Geduld sollte man hier mitbringen, denn sie fahren erst los, wenn sie komplett gefüllt sind und ja, das kann dauern und dauern und dauern.
Zum anderen gibt es Straßenbahnen, die ihr sicher von zahlreichen Lissabon-Fotos kennt, die ich euch aber nicht vorenthalten mag. Sie schlängeln sich durch noch so kleine Gassen, sind unglaublich voll und bunt. Jede Bahn sieht durch die unterschiedlichen Reklameschilder ein wenig anders aus und ist immer wieder ein Foto wert, hier eine kleine Auswahl:






Wo gibt es die schönste Aussicht?

Lissabon hält zahlreiche Miradouros, Aussichtspunkte, bereit, die in jedem Stadtplan eingezeichnet sind und von den Hügeln der Stadt wunderschöne Rundumblicke bieten.



Wechselt man auf die andere Flussseite des Tejo und fährt mit der Fähre nach Almada breitet sich ganz Lissabon samt der Ponte 25 de Abril vor einem aus und man möchte dort ewig verweilen. Vor Ort kann man mit dem Aufzug die Statue Cristo-Rei hinauffahren und von einem der höchsten Gebäude Portugals Lissabon, den Tejo, Almada und die Atlantikküste von oben betrachten.



Wie komme ich ans Meer?

Da wir nur wenige Tage in Lissabon waren, haben wir uns hierfür den leichtesten Weg ausgesucht und sind mit der Bahn (ca. 35-40 Min) nach Cascais gefahren. Der Küstenort ist stark auf Touristen ausgelegt, aber läuft man weiter Richtung Ortsausgang und Steilküste, wird es zunehmend ruhiger und irgendwann erreicht man diesen schönen Aussichtspunkt:






Im Ortsinneren befindet sich ein kleiner Stadtstrand, an dem sich Touristen wie Einheimische sonnen, nebenan die Fischer ihre Netze für den nächsten Fang vorbereiten und viele kleine Boote in der Bucht anliegen.



In Lissabon selbst liegt der Tejo und ein großzügiges Hafengelände natürlich direkt vor der Tür, aber auch im Osten der Stadt gibt es ein wenig Meer zu entdecken: im Oceanário. Im Inneren befindet sich ein riesiges Becken mit allerlei Meerestieren und -fischen. Meine Faszination gehört hier vor allem dem Mantarochen, unglaublich wie er gleich einem Vogel durch das Wasser gleitet:



Das Gelände um das Oceanário herum ist unbedingt einen Spaziergang wert, es gehört zum ehemaligen Gelände der Weltausstellung 1998 und verbindet Elemente von Park, Hafen und Café miteinander.



Was sollte man sich beim Essen und Trinken nicht entgehen lassen?

Leider gibt es in dieser Rubrik nur wenig Bildmaterial, denn all die Leckereien waren schneller im Bauch als auf dem Foto. Mindestens einmal täglich gab es ein süßes Pastel de Nata, ein Blätterteigtörtchen gefüllt mit Vanillepudding, das es in nahezu jedem Café, Supermarkt oder Kiosk gibt. An zweiter Stelle folgt Sumol, eine ganz profane Limettenlimonade - ähnliche Exemplare schmecken mir zuhause gar nicht mehr, aber beim Urlaub im Süden kann ich davon nicht genug bekommen. Das perfekte Werbefoto, findet ihr nicht?



So nah am Wasser gehört gegrillter Fisch natürlich zum Standardrepertoire, hier gab es gegrillte Sardinen mit Kartoffeln und Gemüse. Davor oder danach ein Gläschen Portwein, dass es in der roten und weißen Variante gibt, und mit seinem süßen, schweren Geschmack Portugal noch ein wenig schöner macht.



Wo findet man eine gute Bleibe?

Wir haben unsere Unterkunft über Airbnb gebucht und konnten nicht zufriedener sein. Die Fotos auf der Website machen nicht nur einen guten Eindruck, wir haben uns in der Wohnung auch sofort wohl gefühlt, auf der Couch gelümmelt, in der großzügigen Küche gekocht und den ein oder anderen Wein bei Fado-Musik (eine Anlage samt CD-Sammlung stand ebenfalls zur freien Verfügung) genossen! Außerdem war der Umgang mit der Vermieterin total unkompliziert und freundlich, wir würden jeder Zeit wieder buchen!

Also, wie war Lissabon?

Unbeschreiblich schön, und sicher war ich nicht zum letzten Mal in der Stadt, denn fünf Tage reichen kaum aus, um alles zu sehen. Es gibt eine Unmenge an interessanten Museen, aber bei dem besten Sommerwetter wollten wir die letzten Strahlen bis zum Schluss auskosten. Lissabon hat eine ganz besondere Atmosphäre zu bieten, die man sich am besten bei eigenen Rundgängen durch die Stadt aneignet, hier und da einheimische Köstlichkeiten genießt und - ganz wichtig - die vielen Eindrücke einfach mal auf sich wirken lässt, ohne von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen. Mein persönlicher Tipp: Besorgt euch eine Sumol samt Pastel de Nata, fahrt mit dem nächsten Elevador zu einem Miradouro, lasst euch dort die Süßigkeiten schmecken und von der Aussicht beeindrucken!

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