"New York. Ein Lebensgefühl" in H&M Magazine Herbst 2012 |
Heute möchte ich ein Thema
diskutieren, das mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herumspukt.
Erneuter Anlass ist eine Modestrecke im aktuellen H&M Magazine
Herbst 2012, das kostenlos in den Shops ausliegt, und einige der
„kreativsten und bestangezogenen Männer“ in New York zeigt,
fotografiert in H&M-Outfits. Doch soll es hier gar nicht um H&M
gehen, sondern um Männermode generell. Wie würdet ihr euer
Verhältnis zu Männermode oder zu sehr gut gekleideten Herren
beschreiben? Ich muss zugeben, meines ist zwiegespalten. Einerseits
schätze ich Männer mit Stil ungemein, aber andererseits macht es
mir auch Angst. Mode befindet sich doch hauptsächlich in
Frauenhänden. Natürlich gibt es zahlreiche männliche Designer,
Fashion Shows und Marken allein für Männer (nicht zu vergessen das
deutschsprachige Männer Mode Blog Dandy Diary), aber der
Hauptmarkt ist weiblich: Es gibt wesentlich mehr Kleidung für Frauen
und Hauptkonsumenten sind ebenso Frauen. Männer, die in diesen
Bereichen herumtigern, ein ausgeprägtes Empfinden für Mode wie Stil
zeigen und das womöglich durch Kleidungsexperimente zeigen, die über
die normale Kombination aus Ober- und Unterteil hinausgehen, sind
mir zugegebenermaßen suspekt. Woran das liegen mag? Ich habe keine
rechte Antwort auf diese Frage und bin auf eure Antworten gespannt.
Vielleicht liegt es am Überraschungsmoment: Männermode erscheint
oft sehr sehr langweilig, denn die Auswahl zwischen
Hemd/Pullover/T-Shirt und Hose oder Hose kann doch so sehr schwer
nicht sein. Dementsprechend wirken die meisten Männer –
Entschuldigung - recht einfallslos in ihrer Kleiderwahl. Kleiden sich
nun einige Herren über das übliche Einerlei hinaus, zeugt es von
modischem Interesse und einer intensiveren Beschäftigung mit Trends
und Einflüssen. Dieser Umstand überrascht mich zweifelsohne. Wird
hier also das übliche Bild von Männlichkeit hinterfragt und
Unverständnis ausgelöst, da Männer sich doch mit anderen Dingen
beschäftigen und lediglich schnell am Morgen Jeans und T-Shirt
überwerfen oder sich in den zehnten, bereits zurecht gelegten schwarzen
Anzug fürs Büro schmeißen? Oder fühlen wir Frauen uns
‘angegriffen’, da Männer unser liebstes Metier – Mode –
betreten? Also sagt mir bitte, ob ich mit meinen abstrusen Gedanken
allein da stehe oder es weitere Meinungen hierzu gibt!
Fotos: Mariano Vivanco - Text: Derek Blasberg |
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