Donnerstag, 12. April 2012

Märchenstunde

Heute stelle ich euch einen ganz besonderen Film vor. Meine Schwäche für Märchen habt ihr vielleicht schon mitbekommen, aber wer kann diesen Erzählungen aus Kindertagen auch widerstehen?! Bei den folgenden bekannten Worten wisst ihr sicher sofort, um welches Märchen es sich dreht:
"Es war einmal mittem im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab, da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte. Und wie sie so nähte und nach dem Schnee aufblickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich: Hätt ich ein Kind so weiß wie Schnee, so rot wie Blut, und so schwarz wie der Rahmen".
Sneewittchen. In: Kinder- und Hausmärchen gesammelt durch die Brüder Grimm. Hrsg. v. Heinz Rölleke. Frankfurt a. M. 2007, S. 235-244.
Genau: Schneewittchen! Nach unzähligen Verfilmungen folgte dieses Frühjahr "Spieglein, Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen" mit Julia Roberts als böse Stiefmutter:



Diese ist in ihrer Rolle wirklich großartig; Lily Collins als Schneewittchen (übrigens die Tochter von Musiker Phil Collins) schaut einen das ein oder andere Mal zu naiv aus ihren großen Rehaugen an, der Prinz hingegen ist herrlich charmant und selbstironisch. Überhaupt ist diese Verfilmung verrückt, überdreht, bunt und eine regelrechte Persiflage auf das Märchen: Wirklich jedes Klischee wird ausgepackt und übersteigert dargestellt, sei es der vermeintliche Liebes(hunde)zauber oder der Schönheitswahn der Königin. Beim Anblick der opulenten und visionär gestalteten Kostüme (von Eiko Ishioka) stockt einem wahrhaftig der Atem, Schnitt und Farben wirken auf der Leinwand überwältigend. Im nächsten Moment gibt es aber wieder einen äußerst spitzen Dialog oder die grotesk wirkende Tanz- und Musikszene a lá Bollywood am Filmende, die wohl dem indischen Regisseur Tarsem Singh zu verdanken ist. Also scheut euch nicht, euch in dieses farbenfrohe und abenteuerliche Vergnügen zu stürzen! 
Kritik will ich natürlich nicht vorenthalten und so gibt es hier noch einige Rezensionen zum Nachlesen:


Übrigens erwartet uns in diesem Jahr noch eine weitere Verfilmung des Märchens, aber wesentlich ernster und düsterer mit Kristen Stewart als Schneewittchen und Charlize Theron als Königin - ich bin gespannt!

 

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