Metallische Kugeln, die an dünnen Fäden hängen und je nach Bewegung neue Formen bilden: "Magie", der man ewig zuschauen könnte. |
Ein Sonntagsausflug findet meistens bei schönem
Wetter statt und führt im Auto ans Ziel. Da sich die Sonne heute
aber nicht blicken lässt und stattdessen der Regen eine nasse,
neblige Wand bildet, habe ich die Situation mal umgedreht und mir
selbst Automobile angeschaut. Nein, ich bin kein passionierter
Autoliebhaber, den wahren Grund für meinen Ausflug in das BMW Museum
in München verrate ich euch gleich.
Rote Sportwagenlust |
Das BMW-Museum zeigt die Entwicklung
der Marke BMW im Bereich Automobil, Motorsport sowie Motorrad und
punktet vor allem beim Design des Museums. Die Architektur ist
wirklich beeindruckend: Hohe helle Räume, Wendel- und Rundtreppen, Lichtinstallationen,
Spiegel und Glaswände, die Leichtigkeit und Transparenz schaffen.
Zudem bringt der Rundgang durch die Dauerausstellung dem Besucher
technische Themen durch den Einsatz audiovisueller und interaktiver
Elemente unterhaltsam näher. Durch einen glücklichen Zufall habe ich heute den
Tag der offenen Tür erwischt und musste daher keinen Eintritt zahlen
(Normalpreis 9 Euro). Das Museum nimmt das Motto in weiterer Hinsicht
sehr genau: Die Besucher können sich in ausgewählte Modelle setzen
– natürlich nur mit weißen Handschuhen und Schonbezügen auf den
Ledersitzen. Alles in allem eine sehr edle und innovative Ausstellung
der Marke BMW, die nicht nur Fans schneller und hochwertiger Autos
anlockt.
Eine wahre Knutschkugel |
Der eigentliche Anlass für den Besuch war
allerdings eine Wechselausstellung, die im BMW Museum untergebracht ist: „René Gruau. Modezeichnungen 1946 – 2000“. René Gruau
ist ein bekannter Modeillustrator, der 1909 in Rimini geboren wurde
und 2004 in Rom verstarb. Er fertigte vor allem Zeichnungen für
Dior-Mode sowie für die Werbekampagnen vieler Dior-Parfüms an, war
aber auch für zahlreiche Modemagazine und Luxusmarken tätig.
Collage von einigen Modezeichnungen René Gruaus |
Beim Anblick der Zeichnungen kommt ein
wenig Wehmut auf und man wünscht sich diese Kunstgattung neben der
vorherrschenden Modefotografie und am Computer gefertigten
Illustrationen zurück. Gruaus Strich ist zart und dynamisch
zugleich, mit wenigen Pinselführungen gelingt ihm eine
Ausdrucksstärke, die ich so selten gesehen habe. Hinzu kommt ein
neckischer und ironischer Blick auf die „Waffen“ einer Frau:
Lippen, Füße, Hände und Augen werden oft nur ausschnitthaft oder
durch ein Fenster oder einen Türspalt hindurch gezeigt. Die Kleider
umhüllen die Figuren nicht nur, sie leben regelrecht, ja sie führen
ein Eigenleben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 30.
Juni geöffnet, also macht euch schnell auf den Weg nach München. Bis dahin könnt ihr hierin schmökern:
Ich hab mir schon lange vorgenommen, einmal die BMW Welt zu besuchen, aber wie das immer so ist...hat man nie Zeit oder anderes vor. Dein Post hat mich richtig neugierig gemacht, weckt die Lust, bzw. gibt den nötigen Anstoß sich auch auf die Socken zu machen. Gerade in Kombination mit der Ausstellung begeistert es bestimmt nicht nur die Männerwelt, danke für die Info!:)
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